samedi, janvier 17, 2009

Berry und bourbonnais

Die Welt


Die meisten Regionen Frankreichs lassen sich durch den Charakter ihrer Landschaften definieren. Die Bretagne etwa präsentiert sich als eine vom Meer umflossene Halbinsel, die Auvergne ist eine kompakte Hochebene, dominiert vom Massif Central, der Jura schließlich ist eine gewellte Mittelgebirgsregion. Nur Burgund (Verlag Ellert & Richter, Hamburg. 96 Seiten, 24,80 Mark) hat keine individuellen Merkmale. Bergzüge im Berry und Bourbonnais, sanfte Hügel im Brionnais und Charollais, dann die Ebene der Bresse. Und wechselhaft wie die Geografie ist auch die Historie dieses Landstriches. Erst regierten die Römer, dann die Savoyer, später die Franzosen. Der Bildband erzählt in großformatigen, opulenten Fotos die Geschichte einer Region, in deren wechselvollem Verlauf sich wie in Miniatur auch das Schicksal Europas widerspiegelt. Was auffällt: Die meisten Bilder sind Ansichten von Landschaften und Sehenswürdigkeiten; Menschen jedoch, Charakterköpfe, die dem Leser ein anderes Land emotional näher bringen als jede Erklärung, fehlen. Hinzu kommt: Die Texte, etwa über den weltberühmten, einzigartigen Dijon-Senf oder die romanische Schlösserkunst von Autun und Avallon, sind stellenweise von einer sehr geschichtslastigen Schwere.